Praktische Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft zum Diabetes-Management bei Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung

Stellungnahmen der Deutschen Diabetes Gesellschaft 06.04.2020

Diabetes mellitus und kardiovaskuläre Erkrankungen stelleneine der häufigsten Komorbiditäten bei Menschenmit einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 dar. Patienten mit vorbestehendem Diabetes und insbesondere weiteren Begleiterkrankungen des Metabolischen Syndroms (Arterielle Hypertonie, Dyslipoproteinämie, viszerale Adipositas, NAFLD) scheinen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf einschließlich ARDS und Multiorganversagenbei Covid-19 Erkrankung zu haben. Ob es sich hierbei um eine bloßeAssoziationoder um kausale Zusammenhängehandelt, ist für das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 derzeit nicht geklärt. Signalwege über das Angiotensin-Converting-Enzym2 (ACE2) könnten einen spezifischen Einfluss haben, da das Coronavirus-Spike Protein den ACE2 Rezeptor für den Zelleintritt nutzt (1). ACE2 bewirkt in der Lunge eine Degradierung von Angiotensin II zu Angiotensin 1-7,welches in Zell-und Tiermodellen antiinflammatorische und antifibrotische Effekte gezeigt hat (2). Einzelne Arbeiten deuten zudem auf eine mögliche Beziehung zwischen Coronavirus-Infektionen, ACE2-Expression und Glukosestoffwechselhin (3-5,12). Gegenwärtig gibt es keine klinischen Daten aus denen man einen solchen Zusammenhang bei einer Covid-19 Erkrankung ableiten könnte.